Werbeschlacht der Lieferdienste verschlang eine dreiviertel Milliarde Euro

Ausgaben sanken nach Konsolidierung 2019 / Deutschland laut
Delivery Hero „kein guter Markt“

Berlin, 21. Januar 2020 – Die jahrelange Auseinandersetzung um den deutschen
Markt für Essenslieferdienste hat die beteiligten Unternehmen allein für die
Werbeausgaben mehrere hundert Millionen Euro gekostet. Nach einer Auswertung der
Marktforschungsfirma Nielsen für das Wirtschaftsmagazin Capital (Ausgabe
2/2020, EVT 23. Januar) gaben die drei wichtigsten Anbieter Lieferando,
Lieferheld und Pizza.de zwischen 2010 und 2019 brutto insgesamt mehr als 780
Millionen Euro für Werbung aus. Allein im Jahr 2018 beliefen sich die
Werbespendings in TV, Radio, Print, auf Plakaten und für Displayanzeigen im
Internet auf 175 Millionen Euro.

Im Jahr 2019 sank das kumulierte Werbebudget nach der Marktbereinigung zum
Jahreswechsel 2018/2019 hingegen wieder auf weniger als 120 Millionen Euro.
Damals verkaufte das Berliner Unternehmen Delivery Hero sein komplettes
Deutschlandgeschäft mit den Marken Lieferheld, Pizza.de und Foodora für 930 Mio.
Euro an die niederländische Takeaway-Gruppe, die diese in ihre Tochter
Lieferando integrierte. Seit sich im August 2019 auch der britische Anbieter
Deliveroo zurückgezogen hat, ist Lieferando praktisch allein im deutschen Markt.

Die Vermittlung von Essensbestellungen sei „kein einfaches Geschäft“, so
Takeaway-CEO Jitse Groen gegenüber Capital . „Ich hatte 30 Wettbewerber in
Holland, 30 oder 40 in Deutschland, die sind alle weg.“ Auch Emmanuel Thomassin,
CFO von Delivery Hero, bestätigt: Deutschland sei „kein guter Markt für Food“.
Es gebe „bei Weitem attraktivere Märkte“. So hat das Berliner Unternehmen jüngst
angekündigt, in Südkorea Martkführer Woowa Brothers für 3,6 Mrd. Euro zu
übernehmen.

Pressekontakt:

Niklas Wirminghaus, Redaktion Capital ,
Telefon: 030/220 74-5122
E-Mail: wirminghaus.niklas@capital.de
www.capital.de

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