WeinHamburg(Frühling) 2025

WeinHamburg(Frühling) 2025

Als im April 1912 der Luxusliner Titanic einen Eisberg rammte und versank, wurden auch die Weinbestände mit in die Tiefe gerissen. Neben Bordeaux, Champagner und Barolo befanden sich auch viele deutsche Weine an Bord, u.a. Rieslinge vom Schloss Johannisberg, Champagner von der Saar. Was durchaus nicht ungewöhnlich war, denn in den europäischen Luxusrestaurants waren die Preise für Rieslinge von der Mosel ebenso hoch wie die der berühmten Châteaus aus dem Bordelais.

Nach dem 2. Weltkrieg verschwanden die deutschen Tropfen von den internationalen Speisekarten, aber eher aus politischen Gründen. Erst das Weingesetz von 1972 sorgte dafür, dass aus Deutschland nur noch süße „Plörre“ kam, die qualitativ im internationalen Weinhandel keine Rolle spielte.

Heute wie damals wurden die Luxusweine der Welt über den exklusiven Marktplatz „Place Bordeaux“ gehandelt. Vor kurzer Zeit haben sich nun einige renommierte deutsche Winzer aufgemacht und den Marktplatz nach langer Zeit wieder betreten.

Zu den Produzenten gehören Spitzenbetriebe wie Dr. Loosen, Markus Molitor und Robert Weil. Mit neuen Marken wie „Liquid Earth“ und „Monte Nostrum“ zielen sie auf das Ultrapremium-Segment, das traditionell von französischen und italienischen Weinen dominiert wird.

Trotz der Herausforderungen der deutschen Weinwirtschaft, wie sinkender Nachfrage und einer schlechten Ernte 2024, setzen diese Weingüter auf Topqualität und internationales Wachstum. Der Marktplatz in Bordeaux ermöglicht es ihnen, festgelegte Preise zu erzielen, bevor ihre Weine über ein Netzwerk von 300 Händlern in 130 Länder verteilt werden.
Markus Molitor geht einen Schritt weiter und lässt die gesamte Produktion seines Weinguts in Bordeaux handeln. Dieses Vorgehen zeigt das Selbstbewusstsein jener deutschen Produzenten, die in unermüdlicher Aufbauarbeit in den letzten 25 Jahren den deutschen Weinen die historische Bedeutung zurückgebracht haben, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Tropfen aus Bordeaux und Burgund teilweise übertrafen. Mithilfe dieser Strategie wollen sie jetzt die internationale Bekanntheit steigern und deutsche Spitzenweine auf die Weltbühne zurückbringen.

Trotz hoher Einstiegskosten und starker Konkurrenz hoffen die Winzer, mit der einmalig elegant-rassigen und stahligen Aromatik des Rieslings und einer limitierten Verfügbarkeit den Luxusweinmarkt zu erobern. Die Weine werden zwischen 50 und 500 EURO pro Flasche gehandelt.

Um eine Flasche zu erhalten, muss man sie bei seinem Händler subskribieren. Die Subskription ist für den Weinfreund die einmalige Chance, sich seinen Lieblingswein vorab deutlich günstiger zu sichern als zum späteren Normalpreis. Auch bekommen Sie manche Weine nur in der Subskription, da sie danach ausreserviert sind.

Für den weininteressierten Genießer ist es deshalb eine gute Gelegenheit, sich auf der WeinHamburg(Frühling) 2025 in der Halle B1 der Hamburg Messe, Eingang in der Karolinenstraße, einzufinden und sich dort zwanglos und ganz ohne Subskriptionsverwaltung den edlen Tropfen zu widmen, die dort ausgeschenkt werden.
Qualitativ und geschmacklich können alle angebotenen Weine mit denen vom Place Bordeaux mithalten. Nur die Preise sind deutlich besser.

Die WeinHamburg findet erstmalig in der Messehalle statt. Leider können die Veranstalter in diesem Frühjahr den Hamburger Weingenießern nicht mehr den traditionellen Veranstaltungsort, die Börsensäle am Adolphsplatz, anbieten. „Die Handelskammer Hamburg hat klar gemacht, dass sie kein weiteres Interesse an der Fortsetzung unserer seit 30 Jahren etablierten Veranstaltung an diesem Standort hat“, so Vincenz Weber, Geschäftsführer der weberMESSE GmbH.
Er fügt hinzu: „Durch zahlreiche Schikanen und unzumutbare Auflagen, darunter eine beinahe 50-prozentige Kostenerhöhung, wurden wir regelrecht aus der Börse gedrängt. Obwohl bekannt ist, dass die Lage der Winzer derzeit alles andere als rosig ist und sie mit erheblichen Kostensteigerungen für Energie, Glas und Personal kämpfen, hat die Handelskammer eine drastische Mietsteigerung durchgesetzt. Zum Glück konnten wir die Messe Hamburg gewinnen, die uns nun ermöglicht, unsere Frühjahrssichtung der aktuellen 2024er Weine dort durchzuführen. Es scheint, als ob die Handelskammer mit ihrer Ansicht lediglich ihre eigenen Interessen verfolgt. Da sie mit den Zwangsbeiträgen ihrer Mitglieder wie die Made im Speck lebt, hat sie den Bezug zur Realität der Unternehmen verloren.“
Am Samstag, dem 15. Februar 2025, von 12 Uhr bis 19 Uhr sowie am Sonntag, dem 16. Februar 2025 von 12 Uhr bis 18 Uhr, können sich Besucher der Halle B1 der Hamburg Messe in legerer Atmosphäre vom Know-how der Winzer und von der Qualität der präsentierten Weine überzeugen. Ein Schwerpunkt sind die Weine des Jahrgangs 2024 und die weißen Burgundersorten für die Spargelsaison.

Etwa 900 Weine können auf der WeinHamburg(Frühling) vor Ort verkostet werden. Jeder Gast erhält am Eingang sein persönliches Verkostungsglas, mit dem er von Stand zu Stand schlendern kann, um zwanglos und mit Genuss die Abfüllungen des Jahrgangs 2024 zu probieren. Darüber hinaus dürfen sich die Besucher auf die Verkostung regionaltypischer Weine aus deutschen und internationalen Anbaugebieten freuen.

Die Winzer stellen ihre Weine vor, informieren über neueste Entwicklungen und Trends, erläutern die spezifischen Anforderungen der verschiedenen Traubensorten an Boden, Anbau und Klima und berichten über die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt.

Alle Teilnehmer sind selbstständige Winzer, die bei der Produktion nicht auf Masse, sondern ausschließlich auf die hohe Qualität und den unverwechselbaren Charakter eines Weins setzen. Ein gutes Drittel der Aussteller sind ausschließlich ökologisch und biologisch produzierende Weinbauern.

Neben Wein gibt es ein abwechslungsreiches Angebot mit Tipps und Informationen zu Reisen und Unterkünften in interessanten Weinbaugebieten.

Veranstaltungshinweise:
Samstag, 15. Februar 2025, 12 – 19 Uhr
Sonntag, 16. Februar 2025, 12 – 18 Uhr
Messehalle B1, Karolinenstraße 45, 20357 Hamburg, U-Bahn Linie 2
Die Anfahrtsskizze finden Sie auf der Webseite: https://www.webermesse.de/messe/wein-hamburg-fruehling
Tickets im VVK online 18 EURO incl. Katalog und Verkostung, an der Tageskasse 20 EURO.

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